Hochtouren: Tipps für dein Gletscherabenteuer


Unser Hochgebirge bietet eine vielfeltige und wunderschöne Landschaft. Möchte man sich in dieser bewegen triff man auf Gletscher. Diese sehr sensible Bergwelt verändert sich stetig und erfordert die passende Ausrüstung, Erfahrung sowie Sensibilität. Denke daran, dass die richtige Ausrüstung alleine nicht ausreicht. Es ist auch wichtig, über das gespühr für die Verhältnisse und Gefahren zu verfügen.

Hier sind einige wichtige Ausrüstungsgegenstände, die du benötigen könntest:

1. Steigeisen: Diese sind unerlässlich, um auf dem harten Eis sicher zu gehen.
2. Eispickel: Ein Eispickel hilft dir, dich auf dem Gletscher zu stabilisieren und im Falle eines Sturzes zu stoppen.
3. Klettergurt und Seil: Diese sind wichtig für die Sicherung in steilem Gelände und bei Gletscherspalten.
4. Helm: Ein Helm schützt deinen Kopf vor herabfallenden Steinen oder Eisbrocken.
5. Gletscherbrille und Sonnenschutz: Die intensive Sonneneinstrahlung auf dem Gletscher kann deine Augen schädigen, daher ist eine gute Sonnenbrille unerlässlich.
6. Karabiner: Jeder der Seilschaft sollte am Gletscher ein bis zwei HMS-Karabiner und zwei bis drei normale Karabiner dabeihaben.
7. Schlingen: Reep-schnüre mit 5 bis 6 mm Durchmesser, sowie genähte Bandschlinge 120cm.
8. Eisschrauben: sind das uni-versellste Sicherungsmittelim Eis.
9. Sicherungsgerät: zum Sichern oder Abseilen.

Anseilmethode am Gletscher

Auf geneigten Gletschern ohne Absturzgefahr geht man gleichzeitig am Seil. Der Abstand der Personen in der Seilschaft sollte nie kleiner als 8 m sein, damit bei einem Spaltensturz genug Bremsweg bleibt. Je weniger Teilnehmer im Seil, desto größer der Abstand. Zur Sicherheit sollte bei Zweier- und Dreierseilschaften am Verbindungsseil bereits ein loser Prusik eingehängt sein. Die Seilaufteilung am Gletscher hat zwei Ziele: ausreichend Abstand zum Halten eines Spaltensturzes und genug Seilreserven für die Rettung. Eine große Seilschaft (5 Personen) sollte der kleinen (2 und 3 Personen) vorgezogen werden. Das Restseil wird auf den Ersten und den Letzten in der Seilschaft aufgeteilt.


Risiko bei Gletschertouren

Eine besondere Gefahr bei Hochtouren stellen Gewitter dar. Tief hängende Wolken und Nebel verschlechtern die Sicht und erschweren die Orientierung. Regen, Gewitter mit Blitz und Schneefall, Sonne und Hitze, Kälte und Wind können sich negativ auf die persönliche Verfassung und auf die Verhältnisse auswirken. Sonne kann auch mal zu viel werden, Kälte und Wind können die Psyche schwächen. Auch bei schönem Wetter gehören Mütze und Handschuhe in den Rucksack.
Tipp: Wetterbericht einholen und bei der Planung und während der Hochtour miteinbeziehen!

Generell besteht auf Gletschern Spaltensturzgefahr. Die Gefahr ist abhängig von vielen Faktoren (Schneebedeckung und -verhältnisse, Tragfähigkeit der Spaltenbrücken, Temperatur, Sichtverhältnisse etc.). Auf schneebedeckten Gletschern ist die Gefahr naturgemäß höher als auf einem aperen Gletscher mit gut sichtbaren Spalten. Deshalb gilt als Faustregel, dass schneebedeckte Gletscher angeseilt begangen werden.

Wechten bilden sich vornehmlich über der steileren Flanke eines Grates auf der Windschattenseite. Sie bilden oft eine unsichtbare und meist tödliche Gefahr für Bergsteiger, vor allem, wenn man über den Wechtenspalt den flachen Scheitel der Wechte betritt und diese zusätzlich belastet. Diese Abbruchlinie verläuft nicht senkrecht über die Gratschneide, sondern eher da, wo die Verlängerung des überwechteten Hanges die Oberfläche schneiden würde. Deshalb immer ausreichend Abstand von der Kante halten und die Spur auf der sicheren Seite  unterhalb des Wechtenspaltes anlegen.


Die Steinschlaggefahr steigt mit Wärme und Sonneneinstrahlung im Tagesverlauf an. Auf Hochtouren ist das schwer vorhersehbare Ausschmelzen von Steinen am gefährlichsten. Bei lang anhaltenden Wärmeperioden können ganze Bergstürze abgehen (Permafrost). Um diesen alpinen Gefahren aus dem Weg zu gehen, ist ein früher Start immer ratsam.